Die Kapellengemeinde in Gorleben verwaltet das um 1900 gebaute Haus, welches früher unter anderem auch als Bäckerei diente. Heute wird es als reines Wohnhaus genutzt, mit drei Wohnungen, die eine Wohnfläche zwischen 60 und 80 Quadratmetern aufweisen. In den 90er Jahren wurden bereits im Bereich des Obergeschosses die Dachfläche sowie die Giebelwand mit Mineralwolle gedämmt.
Die Fassade (im Erdgeschoss roter Backstein, im Obergeschoss Sichtfachwerk) wurde im Laufe der Jahre kaum verändert. Diese Ursprünglichkeit sollte auf jeden Fall erhalten werden, zugleich waren energetische Maßnahmen unbedingt notwendig. So kam es zu folgendem Kompromiss: Die Straßenfassade wurde belassen und bekam eine Innendämmung aus Holzweichfaserplatten. Die Traufseite zum Hof erhielt ein Wärmedämmverbundsystem aus Hartschaumplatten und Klinkerriemchen. Auch durch die hofseitige Anordnung der Sanitärräume war eine Innendämmung dort nicht sinnvoll.
Nur die Giebelwände bestanden aus einem zweischaligen Mauerwerk mit Luftschicht. Hier konnte auf eine teure Dämmmaßnahme verzichtet werden, da es ausreichte, die 7 cm dicke Luftschicht mit einem geeigneten Kerndämmstoff auszublasen. Die 25 Jahre alten Sprossenfenster aus Holz waren noch sehr gut erhalten, so dass auf den Einbau neuer Fenster verzichtet werden konnte und lediglich die Verglasung ausgetauscht wurde.
Die alte Ölheizung im Nebengebäude wurde zurückgebaut und durch eine Gasbrennwerttherme ersetzt. Zusätzlich wurde auf der Südseite des Daches eine Solarkollektorfläche montiert, welche zur Erwärmung des Trinkwassers dient. Durch diese Maßnahmen, die ca. 50.000 Euro kosteten, konnte der Energieverbauch in etwa halbiert werden.