Neubauten bzw. sanierte Gebäude sind heute »dichter« als früher. Gummidichtungen in Fenstern wie Türen und effektiver Wärmeschutz verhindern eine unfreiwillige Lüftung, wie sie zu Großmutters Zeiten üblich war. Für Sie heißt das: Mehr und richtig dosiert zu lüften, damit Schimmelpilzbefall und Schadstoffbelastungen vermieden werden.
Um überhaupt die relative Luftfeuchtigkeit feststellen zu können, sollte man sich ein Hygrometer in den Raum stellen. Halten Sie die Türen zu weniger beheizten Räumen geschlossen: Versuchen Sie nicht, kühle Räume mit der Luft aus wärmeren Räumen zu heizen. Dadurch gelangt nicht nur Wärme, sondern auch Feuchte in den kühlen Raum. Die relative Luftfeuchte steigt und erleichtert das Wachstum von Schimmelpilz. Temperieren Sie also auch kühlere Räume mit dem Heizkörper. Heizen Sie alle Räume ausreichend: Kalte Luft kann weniger Wasser aufnehmen als warme.
Beachten Sie daher folgende Empfehlungen:
An einem kalten Wintertag mit Regen, Schnee oder auch Nebel zu lüften, ist eine Empfehlung, die zunächst widersinnig erscheint. Aber man spricht deshalb von der relativen Luftfeuchte, weil ihre Feuchtigkeit oder ihr Wasserdampfgehalt von der Temperatur abhängig ist. Die »feuchte Suppe« draußen ist kalt. Kalte Luft kann nur wenig oder gar keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen. Gelangt diese Luft jedoch in die Wohnung, wird sie erwärmt. Und nun kann sie ein Vielfaches an Wasserdampf aufnehmen. Schon nach wenigen Minuten Stoßlüftung kann man an einem Hygrometer beobachten, wie die relative Luftfeuchtigkeit abnimmt!
Den Zusammenhang von Lufttemperatur und der maximalen Menge Wasser, welche die Luft aufnehmen kann, macht die nachfolgende Tabelle deutlich, wobei von ca. 100 Gramm Wasser in 50 m³ Luft ausgegangen wird. Je wärmer die Luft, umso mehr Wasser kann sie aufnehmen und binden: